Brandbekämpfung mit Kohlendioxid
Beim Löschen mit Kohlendioxid (CO2) wird der Sauerstoff aus dem Brandherd schnell verdrängt – und damit das Feuer erstickt. Das hohe Wärmebindungsvermögen des Kohlendioxids bewirkt, dass dem Brandherd Energie entzogen wird, was die Löschwirkung verstärkt.
Kohlendioxid-Löschanlagen weisen aufgrund ihrer besonderen Löschmitteleigenschaften Vorteile gegenüber anderen Inertgas-Löschanlagen auf.
Auch freistehende Gegenstände in einem Raum können geschützt werden. Das verflüssigte Kohlendioxid bildet eine dichte Löschgaswolke in der Flutungszone. Spezielle lokale Applikationsdüsen bringen das Löschmittel genau an das zu schützende Objekt.
Viking bietet verschiedene Systeme an:
- CO2 LP – Niederdrucksystem
- CO2 HP – Hochdrucksystem
- CO2 HP LCP – Hochdrucksystem mit niedrigem Steuerdruck
Sicherheit des Personals
Durch den Löschvorgang mit Kohlendioxid wird der Luftsauerstoff in der geschützten Zone deutlich unter den natürlichen Wert von 21 Volumenprozent reduziert. Kohlendioxid kann in Konzentrationen, die zum Löschen von Bränden geeignet sind, lebensgefährlich sein, weshalb besondere Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden.
Der Löschvorgang beginnt erst nach einer vorgegebenen Vorwarnzeit, so dass genügend Zeit bleibt, den Raum zu verlassen. Alle Warnkomponenten sind zweifach vorhanden und werden an unterschiedliche Stromquellen angeschlossen.
Abbildung des CO2 HP LCP-Systems (vereinfacht)

Legende
Zylinder für Betrieb und Reserve
für Betrieb und Reserve
Clunid DCP-1
Akustische und optische Benachrichtigungsvorrichtung
Lagerung und Bereitstellung von Löschmitteln
Das Kohlendioxid wird in Hochdruckflaschen oder Niederdruckbehältern geliefert. Die optimale Versorgungsmethode hängt von der benötigten Gasmenge und der individuellen Situation ab.
Die Hochdruck-Stahlflaschen sind am Einbauort in speziellen Rahmen mit Einzelaufhängung zu einer einzelnen Flaschenbank zusammengefasst. In einer oder mehreren Reihen angeordnet, können auf kleinstem Raum erstaunlich große Gasvorräte gelagert werden.
Die Spezialrahmen können leicht für erweiterte Schutzzonen oder den schnellen Austausch einzelner Flaschen angepasst werden. Jede Flaschenaufhängung ist auch eine Wägeeinheit, die automatisch anzeigt, wenn nur auch nur geringe Mengen des Löschmittels austritt. Alternativ können die Flaschen auch ohne Wägeeinrichtung installiert werden, wenn die zuständige Behörde dies genehmigt.
Werden für das Gesamtsicherheitskonzept große Mengen an Löschmittel benötigt, empfiehlt sich – vor allem aus Gründen der Wirtschaftlichkeit – ein Niederdruckbehälter. In diesem Behälter wird das verflüssigte Kohlendioxid bei einer Temperatur von ca. -20 °C und einem Betriebsdruck von ca. 20 bar gelagert. Ein Kühlaggregat sorgt für eine konstant niedrige Temperatur. Die Betriebskosten werden durch eine optimale Isolierung minimiert. Der Vorratsbehälter ist auf einer eichfähigen elektronischen Waage montiert, die ständig das tatsächliche Gewicht und damit einen möglichen Gasverlust aufgrund von Leckagen anzeigt.

Vorratsbehälter einer Löschanlage für CO2-Niederdruckgas
Betriebsbereitschaft und Betriebssicherheit
Um die ständige Betriebsbereitschaft der CO2-Löschanlage zu gewährleisten, werden empfindliche Funktionen und Komponenten der Löschanlage, wie Gasmenge, Absperr-, Auslöse- und Verteilereinheiten, überwacht.
Die erforderliche Löschmittelmenge richtet sich nach dem Volumen und der Oberfläche der Schutzzone, der Beschaffenheit (z. B. Gasdichtigkeit) und der Art der zu schützenden Objekte. Die Größe des Rohrnetzes und die Lage der Löschdüsen richten sich nach dem Risikobereich, während die Löschdüsen selbst gleichmäßig über das gesamte Flutungszone verteilt sind.
Zum Schutz spezieller Einrichtungen werden die Düsen direkt im Objekt installiert, wie z. B. in elektrischen Schaltschränken, Doppelböden für Kabel oder Werkzeugmaschinen.
Sind mehrere Flutungszonen an eine gemeinsame Löschmittelversorgung angeschlossen, wird das Gas für jede Zone über Umschaltventile freigegeben.
Die Steuerung und Überwachung der Kohlendioxid-Löschanlagen erfolgt über eine Brandmeldeanlage. Brandmelder überwachen den geschützten Bereich. Wenn das System Rauch, einen übermäßigen Temperaturanstieg oder Flammen feststellt, leitet eine Brandmeldezentrale wie die Clunid DCP-1 den Löschvorgang ein.

CO2-Anlagenauslösung | Gaslöschdüse in Aktion
Anwendungen
Typische Anwendungsbereiche für CO2-Systeme sind:
- Walzwerke
- Turbinen, Transformatoren und Umspannwerke
- Lagerhäuser für gefährliche Stoffe
- Werkzeugmaschinen und spezielle Metallbearbeitungssysteme
- Bereiche für die Herstellung und Verarbeitung von Farben und Lacken
- Lackier- und Pulverbeschichtungskabinen (ESTA)
- Hydrauliksysteme
- Doppelböden und Kabelschächte
- Silos und Staubfilter
- Druckmaschinen
- Motorenprüfstände und Schiffsmaschinenräume
- Schalt- und Steueranlagen

Rotes pulverbeschichtetes Rohr verlässt die Beschichtungskabine
Bildquelle: Minimax-Viking, Michael Kromat | Viking S.A.